Journalismus bedeutet die mediale Publikation von Berichten zum Zwecke der Information. Klingt kompliziert, heißt im Prinzip aber nur, dass der Journalist - anders als beispielsweise ein Schriftsteller – Artikel in der Regel nicht (nur) veröffentlicht, um damit zu unterhalten oder zu belehren. Stattdessen sollen die Leser über Neuigkeiten informiert werden. Dabei gibt es unterschiedliche Spezialisierungen von Journalismus, beispielsweise den Sport-, Kultur- oder Wirtschaftsjournalismus. Manchmal werden Studiengänge bereits mit einem solchen Schwerpunkt angeboten, aber in der Regel entscheidest Du selbst über ihn im Laufe deiner Karriere - beispielsweise durch die Wahl Deiner Praktika oder Nebenjobs schon während des Studiums.
In den letzten Jahren hat der Beruf etwas an Ansehen verloren, was vor allem der politischen Atmosphäre und einem allgemeinen Medienmisstrauen geschuldet sein dürfte. Doch gerade deshalb bleibt der seriöse Journalismus wichtig. Und die Branche wird sicher noch lange weiter existieren: Egal, welcher politischen Richtung die Menschen angehören, sie alle benötigen Journalisten, um informiert zu sein. Zudem steht nicht zu erwarten, dass die Branche in den nächsten Jahren allzu stark dem digitalen Wandel zum Opfer fällt. Zwar musst Du als Journalist bereit sein, Dich immer wieder mit neuen Programmen auseinanderzusetzen, egal, ob Du freiberuflich oder in einer Redaktion arbeitest. Doch zumindest längere Berichte werden noch von "echten" Menschen geschrieben, computergenerierte Artikel sind die Ausnahme.
Studieninhalte Journalismus Studium
Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Schwerpunkte im Journalismus. Wenn Du bereits vor deinem Studium weißt, dass zum Beispiel Wissenschaftsjournalismus "dein Ding" ist, kannst Du Dir eine Universität oder Hochschule suchen, die Dich hier besonders unterstützt. Darüber hinaus gibt es neben dem klassischen Journalismus Studium eine Reihe verwandter Fächer wie Publizistik, PR oder Medienwissenschaften. Wenn Du später eher redaktionell oder im Marketing arbeiten möchtest, sind solche allgemeineren Fächer für Dich empfehlenswert, ebenso wenn Du zum Beispiel in die Forschung gehen möchtest. Bist Du Dir aber von vornherein sicher, als rasender Reporter unterwegs sein zu wollen - und als Journalist bist Du oft unterwegs, wenn auch vielleicht nur auf Stadtratssitzungen -, dann bietet Dir ein Journalismus Studium die praxisnahste Ausbildung.
Zum Journalismus Studium gehören beispielsweise ein oder mehrere Module zu journalistischen Darstellungsformen. Hier erlernst Du das grundlegende Handwerk. Du erfährst, was eine Reportage vom Feature unterscheidet, wie Du ein Interview führst oder eine sachliche Kritik schreibst. Aber auch Seminare und Vorlesungen zu Themen wie Medienethik, Mediengeschichte oder Medienphilosophie sind Teil des Journalismus Studiums. Im Laufe Deiner Ausbildung wirst Du außerdem verschiedene Medienformen wie Video-, Online-Journalismus oder klassischen Print-Journalismus kennenlernen.
Die jeweilige Ausrichtung ist nicht das Einzige, worüber Du entscheiden kannst. Du hast auch die Wahl zwischen einem Universitäts- und einem (Fach-)Hochschulstudium. Wie bei anderen Fächern gilt auch hier: das Studium an einer Hochschule ist meist praxisorientierter, das an der Universität theoretischer. Zudem gibt es neben den staatlichen eine Reihe privater Hochschulen, die ein Journalismus Studium anbieten. Diese sind oft teuer, bieten ihren Studierenden dafür manchmal beste Kontakte zu den großen Medienhäusern.
Voraussetzungen
Ein Journalismus Studium hat oft einen NC, der aber eher im mittleren Zweierbereich liegt. Je nach Schwerpunkt ist der Studiengang sogar zulassungsfrei. Wichtiger sind die berüchtigten Aufnahmeprüfungen, in denen Wissen rund um Politik und Kultur, aber auch zu Sport und Unterhaltung abgefragt wird. Auch Arbeitsproben in Form von Testartikeln sind keine Seltenheit bei Aufnahmsprüfungen.
Die Regelstudienzeit des Bachelors beträgt sechs Semester, die des Masters vier. Bemerkenswert dabei: Viele staatliche Unis bieten das Journalismus Studium nur im Master an. Dafür ist dieser meist auch für Studierende verwandter Fächer wie Medienwissenschaft oder Unternehmenskommunikation offen.
Wenn Du Dich für ein Journalismus Studium interessierst, solltest Du gut in Deutsch sein und Interesse am Schreiben haben. Auch Fremdsprachenkenntnisse, vor allem Englisch, können sehr hilfreich sein. Vor allem aber solltest Du eine aufgeschlossene, kommunikative Persönlichkeit haben. Als Journalist musst Du oft auf Menschen zugehen, deinen Gesprächspartnern unter Umständen sogar Aussagen entlocken, die sie lieber für sich behalten hätten. Ein freundliches, aber forsches Auftreten und ein dickes Fell sind für Dich daher sehr wichtig in deinem Alltag als Journalist.
Karriere nach dem Studium
Das Journalistik-Handwerk erlernst Du in erster Linie nicht an der Uni, sondern in der Praxis. Für Dich heißt das: Kümmere Dich um Praktika, arbeite bei Magazinen mit, probier Dich aus. Das Medienfeld ist sehr weit, was von Vorteil für Dich ist, denn mit einem Journalismus Studium bist du in vielen Bereichen gefragt. Zugleich wird aber schon beim unvermeidlichen Volontariat, das normalerweise die Phase zwischen Studium und Berufseinstieg markiert, viel Vorwissen verlangt. Hast Du Dich einmal auf einen Bereich festgelegt, ist es zudem nicht mehr so leicht, beispielsweise vom Video- zum Print-Journalismus zu wechseln. Nutze also Praktika, um Dich frühzeitig und vielseitig auszuprobieren, bis Du den Bereich gefunden hast, in dem Du Dich am wohlsten fühlst.
Übrigens: Nicht nur Tageszeitungen und Fernsehsender suchen nach Journalisten. Mit einem Journalistik Studium kannst du beispielsweise auch im Marketing von Unternehmen arbeiten, in einer Redaktion für Erwachsenenbildung oder als Texter in einer Agentur. Zudem hast Du die Wahl, ob Du angestellt oder selbstständig arbeiten möchtest. Beides hat seine Vorteile: Als Angestellter hast Du mehr Sicherheit, als Selbstständiger genießt du mehr Freiheiten. Gerade zu Anfang Deiner Karriere bietet die eine Anstellung allerdings mehr Flexibilität, um die Branche und ihre Regeln erst einmal kennenzulernen.
So unterschiedlich wie die Berufsfelder eines Journalisten sind auch die Einstiegsgehälter, mit denen Du rechnen kannst. Im Volontariat werden oft eher Praktikantengehälter gezahlt, die bei den großen Medienhäusern nicht selten unter dem Mindestlohn liegen. Hast Du diese Phase hinter Dir, kannst Du mit ca. 30.000 Euro Bruttojahresgehalt rechnen. Im Marketing oder der Unternehmenskommunikation liegen die Gehälter oft höher, für Selbstständige zu Anfang eher niedriger.