In einem Zeitalter, wo wir nicht mal mehr ohne Biorhythmus-App zum Joggen gehen, sollen wirtschaftliche Erfolge und Renditen eines Unternehmens natürlich auch möglichst im voraus berechenbar sein. Da werden Statistiken präsentiert, die beispielsweise bei einer Directmailing-Kampagne besagen, dass „3 bis 5 Prozent Rücklauf schon ein enormer Erfolg seien“. Das Problem an all dieser statistischen Kaffeesatz-Leserei für den Kreativen ist, dass wir alle es entweder VER-lernt oder es niemals richtig GE-lernt haben, mit Statistiken umzugehen!
Ein Beispiel: Wer Lotto spielt, hat auf den tatsächlichen Gewinn des Jackpots eine „Mini-Mini-Minimalst-Chance“ von 1: 140 Millionen! Trotzdem spielen viele Menschen Lotto. Anderes Beispiel: Etwa gleich hoch ist die Wahrscheinlichkeit bei einem Waldspaziergang von einem tödlichen Zeckenbiss heimgesucht zu werden. Dennoch sind im Frühsommer die Arztpraxen proppevoll mit Impfwilligen. Würde man all den Lottospielern und den Zeckenphobikern sagen, dass die Wahrscheinlichkeit auf ihr jeweilig erwartetes Ereignis – sei es positiv oder negativ – in etwa so hoch ist, wie auf einem Spaziergang gleich dreimal hintereinander vom Blitz getroffen zu werden, sähe die Mitmachquote mit Sicherheit anders aus.
Was hat das alles aber mit unseren Design-Profis zu tun? Ganz einfach. „3 oder 5 oder wieviel Prozent Kampagnen-Erfolg auch immer sind stets statistischer Durchschnitt. Eine gute Design-Idee und deren professionelle Umsetzung ist dagegen niemals Durchschnitt! Hier zählt nur „Hopp“ oder „Flop“. Entweder den Menschen gefällts – dann gibts satte Feedbacks – oder gefällts nicht. Design jedoch, das sich von vornherein an der Statisitik orientiert, ist schon von Anbeginn eine Nullnummer.