Lazi Akademie: Andy, die diesjährige Werkschau unterscheidet sich in mehreren wesentlichen Aspekten von den vorherigen. Was ist seit diesem Jahr bei der Werkschau anders?
Andy: Eine signifikante Neuerung ist die stärkere Beteiligung der Dozenten und Akademieleitung im gesamten Prozess. In den vergangenen Jahren waren Aufgaben und Verantwortlichkeiten aufgeteilt, wir bekamen die Plakate, das Motto und auch die Infos zu der Werkschau – also im Grunde alles im visuellen und im informativen Bereich – oft erst kurz vor dem eigentlichen Event, so das eine rechtzeitige Promotion meist schwierig war. Diesmal haben wir Dozenten gemeinsam mit den Studierenden ein solides Grundgerüst für die Corporate Identity (CI) der Werkschau entwickelt. Es ist minimalistisch anpassbar und wird nicht nur für die aktuelle, sondern auch für zukünftige Werkschauen eine einheitliche und wiedererkennbare Basis bieten. Das erleichtert die Vorbereitungen erheblich. Auch die Organisation im Hintergrund haben wir angepasst, und für eine effizientere Verteilung der Aufgaben und eine bessere Kontrolle des Fortschritts gesorgt. Ricarda, Dominik, Michael, Philip und ich haben als Betreuer ein System entwickelt, das es den Schüler/innen ermöglicht, mehr Zeit für ihre Abschlussarbeiten zu haben, indem wir sie teilweise von organisatorischen Aufgaben entlastet haben. Durch diese Änderungen gestaltete sich der Prozess der Werkschau-Vorbereitung entspannter, und es blieb mehr Raum für Kreativität und Qualitätsarbeit. Auch die Einführung eines Sponsoring Systems trägt zur Verbesserung der Werkschau bei, indem finanzielle und materielle Ressourcen besser genutzt werden können.
Lazi Akademie: Andy, was waren deine Themen - könntest du beschreiben, welche spezifischen Aufgaben du im Rahmen der Organisation der Lazi Werkschau übernommen hast?
Andy: Im Rahmen der Organisation der Lazi Werkschau habe ich mich vor allem auf die visuelle Gestaltung und das Look & Feel der Veranstaltung konzentriert. Meine Aufgaben umfassten die Ideenfindung für das Design, die Erstellung eines Grundrasters für alle visuellen Medien und die gestalterische Umsetzung dieser Ideen in Icons, Layouts und das Design für Flyer, Plakate und Webseite und Ähnliches. Ein wesentlicher Bestandteil war die enge Zusammenarbeit mit den Druckereien und dem Kulturamt Esslingen, um sicherzustellen, dass alle Materialien rechtzeitig und in der gewünschten Qualität produziert werden. Gemeinsam mit Dominik war ich für die Planung und Umsetzung der Social-Media-Strategie verantwortlich. Mein Ziel war es, eine einheitliche und professionelle Präsenz in den sozialen Medien zu gewährleisten, wobei die Schüler/innen aktiv in den Prozess eingebunden waren und zugleich entlastet wurden, damit sie sich auf ihre eigenen Abschluss- und Zwischenprüfungsprojekte konzentrieren konnten.
Lazi Akademie: Wie hast du die Zusammenarbeit zwischen den Dozenten und den Studierenden koordiniert, damit diese sich auf ihre Abschlussarbeiten konzentrieren konnten?
Andy: Zunächst haben wir dafür gesorgt, dass der Prozess für alle Beteiligten transparent war. Dazu gehörte der Zugang zu einem gemeinsamen Google Drive Workspace, auf dem alle notwendigen Informationen, Dokumente und Ressourcen abgelegt wurden. Dieser zentrale Speicherort ermöglichte es den Studierenden, jederzeit auf alles zuzugreifen, was sie benötigten, und sich schnell auf den neuesten Stand zu bringen. Ein spezielles Organisationsteam, bestehend aus engagierten Schüler/innen und uns Dozenten, überwachte und steuerte die verschiedenen Aspekte der Werkschau. Dieses Team war sowohl digital als auch in persönlichen Treffen gut vernetzt. Um die Beteiligung aller zu gewährleisten und gleichzeitig den Studierenden genügend Raum für ihre Abschlussarbeiten zu lassen, führten wir wöchentliche General Meetings durch. In diesen Treffen teilten wir Updates, holten Feedback ein und boten Unterstützung an. Das Orga Team war bei diesen Treffen anwesend, was den direkten Austausch mit allen förderte.
Lazi Akademie: Was waren die größten Herausforderungen bei der Organisation der Werkschau und wie hast du, wie habt ihr sie gemeistert?
Andy: Die größten Challenges? Das Finden des richtigen Looks und der Aufbau einer einheitlichen CI, um eine visuelle Identität für die Werkschau zu schaffen, die sowohl ansprechend als auch repräsentativ für die Vielfalt der präsentierten Arbeiten ist. Diese Aufgabe erforderte eine intensive kreative Auseinandersetzung und Kooperation innerhalb des Teams.
Eine weitere Herausforderung bestand darin, die Werkschau neben unseren regulären Aufgaben und Verantwortlichkeiten zu organisieren. Die Werkschau war ja nicht unser einziges Projekt, und die Notwendigkeit, zusätzliche Energie und Ressourcen in diese Aufgabe zu investieren, erforderte eine sorgfältige Planung und Priorisierung unserer Zeit.
Die Einhaltung von Druckfristen und die Koordination mit externen Partnern wie Druckereien und dem Kulturamt waren ebenfalls kritische Faktoren. Um sicherzustellen, dass alle Materialien rechtzeitig fertiggestellt und geliefert wurden, mussten wir manchmal auf Express-Optionen umstellen, was zusätzliche Kosten verursachte, aber notwendig war, um Fristen einzuhalten und die Qualität der Werkschau zu gewährleisten.
Um diese Herausforderungen zu meistern, haben wir auf eine enge Zusammenarbeit im Team gesetzt, regelmäßige Meetings abgehalten, Fortschritte überwacht und Aufgaben delegiert. Wir haben eine flexible Haltung eingenommen, um auf unvorhergesehene Situationen reagieren zu können. Die klare Kommunikation war entscheidend für unseren Erfolg.
Lazi Akademie: Gab es unerwartete Schwierigkeiten, und wenn ja, wie bist du damit umgegangen?
Andy: Ja, tatsächlich gab es Probleme, die typisch für die Komplexität der Organisation einer solchen Veranstaltung sind. Zum Beispiel der Fehler im ersten Schwung unserer Flyer: Das Datum des Events war korrekt angegeben, allerdings war der Wochentag falsch – anstelle von "Samstag und Sonntag" stand dort "Freitag und Samstag". Eine Überraschung, die uns kurzzeitig vor eine Herausforderung stellte, weil es wichtig war, schnell und effizient zu handeln, um die Panne zu beheben. Unsere Reaktion war pragmatisch und von dem Gedanken geleitet, "Krone richten und weitermachen". Wir haben die Situation entspannt genommen und uns daran erinnert, dass Fehler passieren können, schließlich sind wir Menschen, keine Roboter. Die fehlerhaften Flyer wurden korrigiert und neu gedruckt, sodass wir die korrekten Informationen so schnell wie möglich verbreiten konnten. Diese Erfahrung hat uns gezeigt, wie wichtig Flexibilität, schnelle Entscheidungsfindung und eine positive Einstellung im Umgang mit unerwarteten Problemen sind.
Lazi Akademie: Erfolge und Highlights: Auf welche Aspekte der Werkschau bist du besonders stolz, und warum?
Andy: Es gibt so viele Aspekte der Werkschau, auf die wir besonders stolz sind, vor allem wie wir es geschafft haben, trotz der Stresssituation und der Komplexität der Aufgabe, eine erfolgreiche Veranstaltung auf die Beine zu stellen. Die Tatsache, dass wir als Team zusammengehalten und sowohl im digitalen als auch im physischen Bereich hervorragende Arbeit geleistet haben, war und ist einfach richtig gut. Am Ende der Veranstaltung, als wir das Ergebnis unserer harten Arbeit sahen und das positive Feedback der Teilnehmenden erhielten, fühlten wir uns sehr belohnt, als hätte man uns mit den leuchtend grünen Lanyards eine Goldmedaille verliehen. Dieser Moment, in dem alles zusammenkam und wir als Crew zusammen standen, war ein echtes Highlight und verlieh uns ein Gefühl von Stolz und Zusammengehörigkeit.
Lazi Akademie: Gibt es bestimmte Projekte oder Präsentationen der Schüler, die dir besonders in Erinnerung geblieben sind?
Andy: Es wäre nicht fair, einzelne Projekte als die "besten" herauszustellen, da jedes auf seine Weise besonders und ein Ausdruck der individuellen Kreativität und Ambition des Studierenden ist. Es ist die Diversität der Projekte, die unsere Werkschau so einzigartig und bereichernd macht. Was mir besonders gefällt, ist die Tatsache, dass eben jene Vielfalt und die Qualität der Arbeiten eine inspirierende Atmosphäre schaffen, in der sowohl die Studierenden als auch wir Dozenten uns gegenseitig motivieren und voneinander lernen. Es geht nicht darum, jemanden spezifisch hervorzuheben, sondern vielmehr darum, die breite Palette an Talenten und die Kreativität zu feiern, die in unserer Akademie vorhanden sind. Jeder Studierende bringt seine persönlichen Erwartungen und Ziele ein, was sich in der Vielfalt der präsentierten Arbeiten widerspiegelt – von solchen, die große Ambitionen in der Werbewelt hegen und als Art Direktoren durchstarten möchten, bis hin zu denen, die sich mit kleineren, lokalen Agenturen identifizieren, die sich auf regionale Projekte spezialisieren. Die Werkschau bietet eine wunderbare Plattform, auf der diese Vielfalt sichtbar wird und sowohl Studierende als auch Besucher inspiriert und motiviert.
Lazi Akademie: Was hast du persönlich aus der Erfahrung der Organisation der Werkschau gelernt?
Andy: Ganz simpel: Ich habe eine gut geführte ToDo-Liste schätzen gelernt. Diese einfache, aber effektive Methode hat mir geholfen, den Überblick über anstehende Aufgaben zu behalten, Prioritäten zu setzen und sicherzustellen, dass nichts übersehen wird. Diese ganze Orga hat mir gezeigt, dass man aus jeder Situation etwas lernen kann, egal ob diese gut läuft oder Herausforderungen mit sich bringt. Das kontinuierliche Lernen und Anpassen, um Prozesse zu verbessern und Fehler in der Zukunft zu vermeiden, ist ein Schlüsselaspekt. Aber auch die immense Bedeutung der Kommunikation. Es ist so wichtig, alle Beteiligten stets auf dem Laufenden zu halten und für eine transparente Kommunikation zu sorgen. Nur so fühlen sich alle einbezogen und können aktiv zum Erfolg des Projekts beitragen. Missverständnisse werden vermieden, alle Beteiligten fühlen sich wertgeschätzt und gehört. Das stärkt das Gemeinschaftsgefühl und fördert Motivation und Engagement des gesamten Teams.
Lazi Akademie: Stichwort Zukunftsvisionen: Welche Ideen oder Pläne gibt es für die zukünftige Gestaltung der Lazi-Werkschau?
Andy: Ja, es gibt bereits spannende Ideen und Pläne, einige Aspekte werden sich grundlegend verändern und das Erlebnis für Teilnehmende sowie Sponsoren verbessern. Ein wichtiger Punkt ist hier die Überarbeitung des Programmablaufs. Aber auch die Erstellung detaillierter Reports für unsere Sponsoren ist neu. Diese Berichte sollen unter anderem Statistiken und Ergebnisse der Pressearbeit beinhalten, um die positiven Auswirkungen der Werkschau hervorzuheben und neue Unterstützer zu gewinnen.
In Bezug auf die visuelle Gestaltung bleibt die Entscheidung für eine spezifische Farbgebung noch offen, wobei die Möglichkeit besteht, dass wir bei den bisherigen Farben bleiben oder neue Akzente setzen. Wichtig ist uns, dass die Inhalte und die kreative Ausrichtung der Werkschau von den Schülern kommen. Unter dem Motto „Wir packen aus.“ soll den Studierenden Freiraum für ihre Gestaltung gegeben werden, wobei das Grundraster beibehalten, aber flexibel für neue Ideen gehalten wird.
Ein besonderes Augenmerk möchten wir auf den verstärkten Einsatz von Bewegtbild legen. Die Animation unseres Icons und die Integration von dynamischen Elementen in die Präsentationen sollen eine lebendigere und ansprechendere Erfahrung schaffen. Auch der Bereich Merchandise könnte ausgebaut werden. So könnten wir über den Verkauf von Hoodies, T-Shirts und ähnlichen Artikeln Spenden generieren. Eine schöne Möglichkeit, die Werkschau zu unterstützen und gleichzeitig eine Erinnerung für die Teilnehmenden zu schaffen.
Daher ja, wir werden die Lazi Werkschau immer wieder weiterentwickeln, indem wir neue kreative Ansätze einführen, die Organisation optimieren und sowohl die Sichtbarkeit als auch die Unterstützung durch Sponsoren erhöhen. Durch eine Kombination aus bewährten Methoden und frischen Ideen wollen wir das Erlebnis für alle Beteiligten noch eindrucksvoller und unvergesslich machen.
Andy, hab vielen Dank für das Gespräch.