Das Film- und Fernsehgeschäft übt auf kreative Köpfe nach wie vor eine große Anziehungskraft aus. Die Vielfalt der Tätigkeiten und die Chance, eigene Ideen und Vorstellungen umzusetzen, machen es nicht nur für künstlerisch begabte junge Menschen so attraktiv, eine Ausbildung in dieser Branche anzustreben.
Auch interessant: Die praxisorientierte Ausbildung zum Film- und Mediendesigner/in
Vielfältiges Studienangebot im Fach Film und Fernsehen
Das Studienangebot im Fach Film und Fernsehen ist in Deutschland ebenso bunt und vielfältig wie die Aufgaben, die zu bewältigen sind, um einen Film zu schaffen, der das Publikum begeistert und fesselt. Dies beginnt schon bei der gewissenhaften Vorbereitung eines Filmprojekts. Hier sind die Fähigkeiten eines Produktionsleiters gefragt. Er ist für die Realisierung eines Projekts mindestens ebenso wichtig wie der Regisseur und der Mann oder die Frau an der Kamera. Auch der richtige Ton und der perfekte Schnitt sind für den Erfolg eines Films von besonderer Bedeutung. Nur durch die effektive Zusammenarbeit all dieser Spezialisten kann ein Film zum Erfolg werden. Um diesen zu gewährleisten, ist eine fundierte Ausbildung in einem oder mehreren Bereichen des Filmgeschäfts unerlässlich. Damit der Nachwuchs in diese Aufgaben hineinwachsen kann, gibt es auch in Deutschland verschiedene Hochschulen und Akademien, die einen Studiengang Film und Fernsehen mit verschiedenen Schwerpunkten anbieten.
Studiengänge mit unterschiedlichen Schwerpunkten
Wer sich für ein Film-Studium interessiert, muss für sich klären, wo seine Stärken und Schwächen liegen und in welchen Bereichen er seine Schwerpunkte setzen möchte. Bevor es jedoch an eine Spezialisierung geht, werden in den ersten Semestern die Grundlagen für die weitere Ausbildung gelegt. Dies ist die Zeit, in der die Studierenden ihren Platz beim Film finden können. Wer mit der Absicht ins Studium gestartet ist, später einmal als Drehbuchschreiber zu arbeiten, findet im Grundstudium vielleicht heraus, dass er in der Regie besser aufgehoben ist. Und wer mit dem Gedanken an eine Karriere als TontechnikerIn gestartet ist, fühlt sich unter Umständen an der Kamera weitaus wohler. Die Vielfalt der Aufgaben macht es aber nach dem Grundstudium erforderlich, sich auf einen Bereich zu fokussieren. Deshalb bieten die meisten Akademien und Hochschulen in Deutschland im Rahmen des Film-Studiums verschiedene Schwerpunkte an. Neben den klassischen Gebieten wie Produktion und Regie, gehört dazu auch die Technik mit Kamera, Ton und Schnitt. Aber auch Aufgaben aus Spezialgebieten, wie der Postproduktion oder Visual Effects, können Gegenstand einer Fachrichtung sein.
Nicht nur im Grundstudium, sondern auch, nachdem ein Fachgebiet ausgewählt wurde, wird Wert auf eine interdisziplinäre Zusammenarbeit gelegt. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Studierenden die Zusammenhänge erkennen, die für ihre spätere Arbeit wichtig sind. Um erfolgreich einen Film zu schaffen, ist die enge Kooperation aller Beteiligten unerlässlich. Während des Studiums wird dies nicht selten in Drehworkshops und anderen praktischen Übungen trainiert. Dieser Praxisbezug ist für den Einstieg ins Berufsleben besonders wichtig. Auf den Grundlagen theoretischer Kenntnisse können in diesen Ausbildungsphasen konkrete Probleme gelöst werden, die auch bei der täglichen Arbeit in der Vorbereitung, am Set oder bei der Nachbearbeitung auftreten können.
Bedingungen und Voraussetzungen für das Studium an einer Filmhochschule
Neben den staatlichen Universitäten und Hochschulen, die in Deutschland einen Studiengang im Fach Film und Fernsehen anbieten, gibt es die Möglichkeit, sich an einer der staatlich anerkannten privaten Fachhochschulen um einen Studienplatz zu bewerben. Voraussetzung ist in der Regel eine Hochschulzugangsberechtigung in Form des allgemeinen Abiturs oder der fachgebundenen Hochschulreife. In einigen Schulen ist der Zugang auch mit der mittleren Reife und einer abgeschlossenen einschlägigen Berufsausbildung möglich. Die besondere Eignung kann an manchen Akademien unter Umständen auch durch eine Aufnahmeprüfung unter Beweis gestellt werden. In diesem Fall müssen die Bildungseinrichtungen jedoch die im jeweiligen Bundesland geltenden Bestimmungen zur Aufnahme eines Studiums an einer Hochschule berücksichtigen.
Beendet wird das Studium sowohl an den staatlichen als auch an den privaten Einrichtungen mit den international anerkannten Abschlüssen Bachelor oder Master of Arts. An manchen Hochschulen kann auch noch ein Diplom erworben werden. Das Bachelorstudium dauert in der Regel 6 Semester, nach denen die Abschlussarbeit verfasst wird. In einigen Fällen kommt noch ein weiteres Praxissemester hinzu. Wer sich danach weiter qualifizieren möchte und den Master anstrebt, muss mindestens 2, meist jedoch 4 Semester an sein Bachelorstudium anhängen und seine Masterarbeit erstellen. Die meisten der deutschen Filmhochschulen sind in Städten zu finden, in denen die Medienbranche stark vertreten ist. So ist ein enger Kontakt zum späteren Berufsumfeld gewährleistet. Neben Berlin und Hamburg ist dies ebenso in Köln und München der Fall. Aber auch in Babelsberg, wo das deutsche Filmgeschäft auf eine lange Tradition zurückblicken kann, ist eine angesehene Filmhochschule zu finden.
Die richtige Hochschule finden
Bei der Wahl der richtigen Hochschule oder Akademie spielen verschiedene Faktoren eine nicht zu unterschätzende Rolle. Neben den unterschiedlichen Schwerpunkten der Studiengänge an den einzelnen Ausbildungsstätten sind nicht zuletzt auch die Ausbildungskosten ein wichtiger Punkt, der berücksichtigt werden muss. Diese unterscheiden sich zum Teil sehr stark. Während an den staatlichen Universitäten in der Regel geringe Studiengebühren anfallen, können diese an privaten Einrichtungen durchaus ein Problem darstellen. Bevor also ein Studium an einer privaten Einrichtung aufgenommen wird, sollte die Finanzierung gesichert sein, da es nur in Ausnahmefällen möglich sein wird, während der Ausbildung zusätzliche Einnahmen durch Nebenjobs zu erzielen. Die Lehrpläne sind hier so ausgefüllt, dass kaum Zeit für andere Aktivitäten bleibt. Auch die an staatlichen Hochschulen üblichen Semesterferien fallen bei einigen privaten Akademien aus, was die Studienzeit insgesamt verkürzen kann.
Doch ganz gleich, ob die Entscheidung nun zu Gunsten einer öffentlichen oder einer privaten Hochschule ausfällt, wichtiger ist es, das Aufgabenfeld zu finden, das den eigenen Wünschen und Fähigkeiten gerecht werden kann.
Unter den vielfältigen Studiengängen den individuell passenden finden
Die vielfältigen Studiengänge an den Filmhochschulen und Akademien in Deutschland wenden sich an Menschen mit den unterschiedlichsten Talenten, Wünschen und Erwartungen.
Für Studieninteressenten, die über organisatorische oder auch kaufmännische Fähigkeiten verfügen, kommt in erster Linie eine Spezialisierung auf die Bereiche Produktion und Postproduktion in Frage. Hier geht es um die Finanzierung des Projekts und die Organisation der Dreharbeiten sowie die anschließende Vermarktung. Auch bei der Organisation von Filmfestivals und Festspielen bietet sich Produzenten ein Betätigungsfeld. Hier treten sie jedoch vielfach in einen Wettbewerb mit Veranstaltungskaufleuten.
Eine technische Begabung ist nicht nur bei der Aufnahme von Bildern und Ton erforderlich, sondern auch beim Schnitt. Dieses Talent sollte jedoch durch ein gewisses kreatives Potenzial und eine künstlerische Neigung unterstützt werden, die gerade bei Kameraleuten eine wichtige Rolle spielt. Liegt das Interesse eher auf der technischen Seite, käme zum Beispiel für TontechnikerInnen anstelle der Ausbildung an einer Filmhochschule auch ein Studium der Akustik an einer Technischen Universität in Frage. Die technische Seite wird im modernen Film jedoch immer wichtiger, und so kommt auch den Fachleuten auf bestimmten Spezialgebieten eine wachsende Bedeutung zu. Experten für Special Effects und Animation sind deshalb ebenso gefragt wie SchnitttechnikerInnen, die sich mit den vielfältigen Möglichkeiten auskennen, die die moderne Computer- und Bildtechnik bietet. Entsprechende Bildungsangebote sind an verschiedenen Einrichtungen zu finden.
Gänzlich ohne eine künstlerische Ader kann dagegen die hervorstechendste Position am Set, die des Regisseurs, allerdings nicht ausgefüllt werden. Er hält die Fäden in der Hand und koordiniert die Arbeit der Akteure vor und hinter der Kamera. Der Regisseur ist verantwortlich für die künstlerische Gestaltung eines Films oder eines Fernsehbeitrags. Die dazu erforderlichen Fähigkeiten werden ihm in einem entsprechenden Studium an einer Filmhochschule vermittelt. Dabei geht es jedoch nicht nur um die kreative Seite der Arbeit, die durch spezielle Techniken unterstützt werden kann, sondern auch um handwerkliche Fähigkeiten, die die Grundlage für eine erfolgreiche Arbeit als Filmemacher bilden. Der Regisseur ist der Allrounder beim Drehen eines Films und verantwortlich für das Gesamtwerk. Er begleitet den Produktionsprozess von der Planung bis zur Fertigstellung. Zusammen mit all den anderen Kreativen im Team trifft er eine Vielzahl von Entscheidungen, die das Endergebnis maßgeblich beeinflussen.
Nach einem breit angelegten Grundstudium, in dem alle Aspekte des Filmgeschäfts behandelt werden, müssen sich die Studierenden endgültig entscheiden, in welchem Bereich sie ins Berufsleben starten möchten. Wer sich allerdings schon vor der Aufnahme eines Studium ausgiebig mit den Möglichkeiten und Perspektiven an einer Filmhochschule beschäftigt hat, wird aber in der Regel wohl bereits zu Beginn der Ausbildung seine Schwerpunkte und Ziele kennen.