Grafikdesign gehört zu den klassischen Medienstudiengängen und existiert nicht erst seit der Erfindung des Computers. Schon als die ersten Bücher und Zeitungen gedruckt wurden, brauchte es kreative Köpfe, die sich um das perfekte Aussehen kümmerten. Grafikdesigner entwerfen, wie es der Name schon verrät, in erster Linie Grafiken für Online- oder Printerzeugnisse. Dies reicht vom Logo bis hin zum Plakat an der Bushaltestelle. Wer in der heutigen Zeit Erfolg haben möchte, muss sich um die richtige Werbung bemühen. Die Konsumgesellschaft lebt von der Konkurrenz zwischen Unternehmen. Dies wird sich auch in den nächsten Jahrzehnten nicht ändern, weshalb die Grafikdesign-Branche stetig wächst.
Du solltest Grafikdesign studieren, wenn Du über eine kreative Ader verfügst und Du nach einer Methode suchst, mit Kunst Deinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Als Grafikdesigner kannst Du Dich in deinem Beruf selbst verwirklichen. Deine Arbeit wird schließlich im besten Fall von Millionen von Menschen beachtet. Als Grafikdesigner hat man die Chance, eine zukunftsträchtige Branche entscheidend mitzugestalten und schließlich über den Erfolg oder den Misserfolg eines Unternehmens zu entscheiden.
Studieninhalte
Das kreative Talent kann Dir ein Studium nicht verleihen, dafür lernst Du alle theoretischen und praktischen Voraussetzungen, um dieses in die Tat umsetzen zu können. Jede Hochschule setzt im Studium andere Schwerpunkte, jedoch haben fast alle gemeinsam, dass zuerst die Grundlagen vermittelt werden. Dabei wirst Du feststellen, dass selbst ein kreatives Studium in erster Linie viel Theorie bedeutet. So erlebst Du eine Einführung in die Grundlagen der Gestaltung, in die Medientechnik und die Kunst- und Designgeschichte. Doch auch die Praxis sollte nicht zu kurz kommen, sodass Du vor allem in Fachhochschulen die Chance hast, Dich unter anderem im Bereich der Erstellung von Logos oder bei der Fotografie zu verwirklichen. Da Grafikdesign eine globale Branche bedient, werden oft auch Kurse im Business English angeboten. Wer plant, sich später mit seinen Fähigkeiten selbstständig zu machen, sollte im Studium die nötigen betriebswirtschaftlichen Kenntnisse erwerben.
Im Master hast Du die Gelegenheit, Dich weiter zu spezialisieren und Deine Kenntnisse zu vertiefen. Mögliche Studieninhalte stammen aus den Kommunikations- und Medienwissenschaften, der Typografie, der Fotografie oder der Animationstechnik. Da Universitäten und Hochschulen nur bedingt in der Lage sind, Dir den vollen Umfang der praktischen Voraussetzungen zu vermitteln, solltest du in den Semesterferien Praktika absolvieren. Schließlich sind diese später bei der Aufnahme einer beruflichen Tätigkeit ohnehin oft eine Bedingung.
Voraussetzungen
Wer an einer Universität oder an einer Fachhochschule Grafikdesign studieren möchte, sollte in der Regel über das Abitur bzw. das Fachabitur verfügen. Mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung sowie einer mehrjährigen Berufserfahrung ist das Studium teilweise jedoch auch ohne Abitur möglich. Private Hochschulen regeln die Zulassungsvoraussetzungen mitunter individuell.
Auf den Numerus Clausus (NC) wird in den meisten Fällen verzichtet. Schließlich spielt Deine Abiturnote eher eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger ist, dass Du über das nötige kreative Talent verfügst, um schließlich die Studieninhalte in die Praxis umsetzen zu können. Da die Anzahl der Bewerber dennoch sehr hoch ist, setzen die meisten Institutionen auf ein spezielles Auswahlverfahren. Zum Einsatz kommt daher in der Regel die berüchtigte Mappe, die Deine bisherigen Arbeitsproben enthält. Perfekt müssen diese natürlich nicht sein, schließlich möchten die Hochschulen in erster Linie nur Dein Talent und Deine Motivation erkennen. Das nötige Fachwissen zur Perfektionierung Deiner Arbeit erhälst Du schließlich im Studium. Auch Motivationsschreiben, Eignungsprüfungen oder Bewerbungsgespräche sind mögliche Wege, um Dir letztendlich die Zulassung zum Studium zu ermöglichen.
Für das Masterstudium wird ein abgeschlossenes Bachelorstudium im Bereich Grafikdesign oder in einem fachverwandten Bereich vorausgesetzt. Auch Berufserfahrung ist mitunter Pflicht. Im Masterstudium musst Du Dich meist mit einer neuen Mappe bewerben, jedoch erwirbst Du die nötigen Kenntnisse dafür im Bachelor. Wer einen Abschluss in Grafikdesign erreichen möchte, kann dies im Vollzeit-Studium, im Dualen Studium oder im Teilzeit- bzw. Fernstudium erreichen. Das Bachelorstudium dauert dabei in der Regel 6-8 Semester, das Masterstudium wird in 2-4 Semestern abgeschlossen. Die Bewerbungsfrist für das Wintersemester endet an staatlichen Einrichtungen schon am 15. Juli, für das Sommersemester sogar schon am 15. Januar.
Wenn Du Grafikdesign studieren möchtest, ist Kreativität und eine gewisse künstlerische Begabung das höchste Gut. Du solltest sicher im Umgang mit Maus und Tastatur, aber auch mit Stift und Papier sein. Photoshop und Illustrator sollten zumindest keine Fremdworte mehr für Dich sein. Da Du selbst im Beruf noch von großer Konkurrenz umgeben bist, solltest Du zudem von Deinem Durchsetzungsvermögen und Deiner Kommunikationsstärke Gebrauch machen können.
Karriere nach dem Studium
Gute Jobs im den Bereichen des Grafik- und Kommunikationsdesigns werden teilweise durch Quereinsteiger oder ausgebildete Mediengestalter besetzt, mit einem Grafikdesign Studium hast Du jedoch die besten Berufsaussichten. Um Werbung kommt in der heutigen Zeit kein Unternehmen herum, wenn es langfristig Erfolg haben möchte. Daher werden kreative Köpfe mit einer entsprechend guten Ausbildung händeringend gesucht. Dabei solltest Du Dich jedoch nicht davor scheuen, mit einer großen Konkurrenz um die besten Arbeitsplätze zu kämpfen, schließlich planen viele "irgendwas mit Medien" zu studieren. Wer im Rahmen der Bewerbung jedoch mit seiner Kreativität überzeugen kann, findet unter anderem in Marketing-, Kreativ- und PR-Agenturen, in Marketingabteilungen größerer Unternehmen, in Verlagen oder in der Film- und Fernsehbranche eine Anstellung. Die Aufgabenbereiche variieren dabei von der Gestaltung von Flyern und Broschüren bis hin zur Umsetzung eines ganzheitlichen Corporate Designs.
Nach dem Bachelorstudium kannst Du mit einem Einstiegsgehalt von etwa 2.000 Euro brutto rechnen. Mit einem Masterabschluss oder mit der steigenden beruflichen Erfahrung kannst Du natürlich in der Gehaltsklasse aufsteigen. Zusatzqualifikationen, zum Beispiel im Bereich Webentwicklung sind bei Verhandlungen natürlich von Vorteil. So verdient laut gehalt.de eine 27-jährige Grafikdesignerin im Bereich Werbung und PR 2.014 Euro im Monat, während eine 30-jährige Designerin im Internet- und Versandhandel 2.929 Euro erhält. Viele Grafikdesigner arbeiten jedoch auch als Freiberufler. Hier sind Deinen Verdienstchancen dementsprechend kaum Grenzen gesetzt.